18 Dezember 2023

Liebe wird aus Mut gemacht

… von Catharina Junk ist am 19.05.2017 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen, hat 400 Seiten und kostet EUR 9,99 (UVP). Ich habe mir das Buch als Mängelexemplar im September 2019 gekauft, aber erst kürzlich gelesen.
Zum Inhalt der Klappentext:
Ein Roman über den Tod und das Leben - und über das Glück, lieben zu können
Nie wieder Sonnenblumen von Van Gogh an den Wänden. Nie wieder Hähnchen Estragon. Nie wieder Krankenhaus: Nina darf zurück ins Leben stolpern. Aber sie würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Also lieber die Handbremse anziehen: keine Pläne machen, keinen Spaß haben, nicht verlieben. Schon gar nicht in Erik. Doch zum Leben braucht es Mut - und erst recht für die Liebe.


Meine Meinung:
Erwartend hatte ich einen leichten Liebesroman mit den üblichen Verwicklungen bevor das Happyend kommt. Bekommen habe ich einen sehr realitätsnahen Roman, der mich von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt durch die ganze Palette an Gefühlen geschickt hat.
Die Protagonistin Nina durchlebt (in Rückblenden) alle Phasen der Behandlung einer Krebserkrankung und dies wird wirklich sehr realistisch im Roman ausgeführt, was stellenweise recht schwer zu auszuhalten war. Dennoch war auch hier immer eine Prise unterschwelliger Humor zu finden, wie z.B. zur Besuchszeit im Krankenhaus:
„… Mit dem jeweiligen Besucher über wechselnde, unverfängliche Themen sprechen, bis beide Seiten erschöpft sind und sich mit verleugneter Erleichterung von einander verabschieden. …“
Mehr oder weniger parallel dazu wird Ninas Rückkehr ins „normale Leben“ erzählt. Hier kommt es immer wieder zu skurrilen Situationen, die mich schmunzeln ließen. Und auch eine Lovestory entwickelt sich.
Fazit: Das Buch war nicht die seichte Lektüre, die ich erwartet hatte, aber genau deshalb ist es definitiv eines meiner Jahreshighlights!
Daher gibt es auf meiner Schulnoten-Skala eine 1.

10 Dezember 2023

Kochen im falschen Jahrhundert

… von Teresa Präauer ist am 22.02.2023 im Verlag Wallstein erschienen, hat 198 Seiten und kostet EUR 22,00. Ich habe das E-Book als Rezensionsexemplar über NetGalley erhalten; daher [WERBUNG].
Zum Inhalt der Klappentext:
Gastgeberin sein zu können heißt letztlich: erwachsen geworden zu sein.

Der Roman eines Abends und einer Einladung zum Essen. Voll mit Rezepten für ein gelungenes Leben und einen misslingenden Abend, der immer wieder neu ansetzt, schlau, witzig, heiter, gleichzeitig begleitet von den unterschwelligen oder ganz offen artikulierten Aggressionen der Beteiligten.

In ihren Gesprächen verhandeln sie die ganz großen und kleinen Themen, von den „Foodporn“-Bildern im Internet über Kochen, Einkaufen und Wohnen als soziale Praktiken. Zunehmend wird der Abend komischer, tragischer, erotischer – dabei werden einzelne „heutige“ Begriffe diskutiert, während die Gastgeberin keine besonders talentierte Gastgeberin ist und sich immer wieder ins falsche Jahrhundert versetzt fühlt. Nebenbei wird in Anekdoten eine Geschichte der Waren, Speisen und des Kochens erzählt.


Meine Meinung:
Ich bin bereits auf der LBM 2023 auf das Buch aufmerksam geworden, habe aber dann einen Lesungsbesuch verpasst. Im Rahmen der Nominierung für den Deutschen Buchpreis 2023 habe ich mich dann (endlich) entschlossen, dieses Buch zu lesen.
Die Idee zum Buch finde ich eigentlich gut gewählt und Teile der Erzählung wirkten auf mich auch sehr echt. Doch leider haben sich meine Erwartungen, aufgrund von Klappentext und anderen Besprechungen, nicht erfüllt. Der Aufbau und Stil des Buches wirken sehr zerfahren und ließen für mich keine Kontinuität, keinen Lesefluss aufkommen. So konnte mich trotz stellenweise wirklich gut beschriebener Beobachtungen der zwischenmenschlichen Beziehungen die Geschichte nicht überzeugen.
Daher kann ich auf meiner Schulnoten-Skala dieses Mal nur eine 4 vergeben.