31 März 2019

Nach der Messe ist vor der Messe - oder: die LBM 2019

Heute vor einer Woche bin ich aus Leipzig zurückgekommen und irgendwie kommt es mir viel länger vor! Die ersten Tage danach war ich noch voll mit Eindrücken, die ich verarbeiten und für mich "sortieren" musste, so dass mir der Sinn nicht nach einem Messebericht stand. Und wie kann es dann sein, dass mir der Messebesuch jetzt ewig lange her erscheint? Egal, trotzdem gibt es heute eine kleine Zusammenfassung. 😉

In diesem Jahr hat geklappt, was in 2018 durch das Schneechaos vereitelt wurde: ich war volle drei Tage vor Ort (Freitag - Sonntag). So konnte ich auch die Blogger-Sessions besuchen. Drei Veranstaltungen hatte ich mir ausgesucht, im Endeffekt aber fünf besucht. Mein Fazit fällt allerdings gemischt aus, denn zwei Sessions, von denen ich mir viel versprochen hatte, fielen recht nichtssagend aus. Allerdings gab es auch eine Runde, die ich ungeplant besucht habe und die richtig gute Standpunkte dargeboten hat.

Wenn ich meine drei Messetage vergleiche, hatte ich zwar am Samstag die interessantesten Termine, aber es war mir insgesamt zu voll. Überrascht hat es mich, dass es am Sonntag ab mittags recht leer wurde.

Ich bin stolz auf mich, dass ich nur ein Buch auf der Messe erworben habe; und dieses stand ohnehin schon auf meiner "Wunschliste". Die passende Lesung zum Buch sorgte jedoch dafür, dass ich unbedingt erfahren wollte, wie die Geschichte weitergeht, außerdem konnte ich es auch von der Autorin signieren lassen. Abgesehen von diesem Kauf sind natürlich so einige Titel neu auf meine Wunschliste gewandert.

Gefreut habe ich mich auch sehr, dass ich im Rahmen eines Blogger-Frühstücks vom Goldmann-Verlag neue Bekanntschaften machen konnte.
Desgleichen durfte ich Freitag- und Samstagabend in verschiedenen Konstellationen andere Blogger in gemütlicher Runde beim Abendessen kennenlernen. Danke hierfür an die Organisatorin Karin von "Buchgefieder".

Ansonsten kann ich zusammenfassen, dass
  • ich zu wenig Fotos gemacht habe,
  • ich (mal wieder) Teile meines im Vorfeld erstellten Programms über den Haufen geworfen habe,
  • ich interessante Gespräche mit Autoren und Verlagsmitarbeitern geführt habe,
  • ich die morgendliche Fahrt zum Messegelände in der völlig überfüllten Straßenbahn schrecklich finde, und
  • ich im nächsten Jahr wieder zur LBM fahre, dann von Donnerstag bis Sonntag (Hotel ist schon reserviert!). 

29 März 2019

Schund und Sühne

… von Anna Basener ist am 31.01.2019 als Paperback im Eichborn Verlag der Bastei Lübbe-Gruppe erschienen, hat 235 Seiten und kostet EUR 18,00. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar im Vorfeld eines Blogger-Autoren-Treffens auf der Leipziger Buchmesse vom Verlag direkt bekommen; daher [WERBUNG].


Zum Inhalt:
Kat, eine junge Groschenromanautorin, erhält ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn; also mitten unter Adeligen, über die sie sonst nur fiktiv schreibt. Sie stellt fest, dass das echte Adelsleben jedoch nicht ansatzweise so rosig und glamourös ist wie in den Romanen …

Eine Leseprobe findet Ihr auf der Verlagsseite.

Meine Meinung:
Die Autorin hat es hier auf wunderbare Weise geschafft, einen „Fürstenroman“ mit Komik zu kombinieren, ohne den Adel zu sehr bloßzustellen. 
Im Buch gibt es manche Stellen, die wirklich kitschig wie ein Groschenroman sind. Doch dann passiert etwas, was das Ganze ein wenig lächerlich wirken lässt, und schon landet die Story wieder in der Realität. Die Geschichte lebt somit von der Konfrontation zwischen adeligen Traditionen und der heutigen Lässigkeit. 
Das Buch weist sehr aktuelle Bezüge auf und einige der Personen kommen den Lesern der sogenannten Klatschpresse bekannt vor. 
Nach dem Klappentext hatte ich das Ende etwas anders erwartet, aber es soll ja nicht alles vorhersehbar sein. 
Fazit: eine kurzweilige Geschichte, die trotz Kitsch und Tragik stets ein Augenzwinkern bereit hält
Auf meiner Schulnoten-Skala gibt es eine 2.

16 März 2019

Ein Tropfen vom Glück

… von Antoine Laurain (Übersetzung Claudia Kalscheuer) ist am 05.03.2019 als Hardcover im Atlantik Verlag erschienen, hat 254 Seiten und kostet EUR 20,00. Ich habe das Buch über vorablesen als Rezensionsexemplar erhalten, daher [WERBUNG].


Zum Inhalt:
Vier Bewohner eines Hauses in Paris finden sich nach einem Einbruch spontan zusammen und trinken auf den Schrecken eine Flasche Wein des Jahrgangs 1954. Am nächsten Tag müssen sie jedoch jeder für sich feststellen, dass sie sich nunmehr im Jahr des Weines befinden. Gemeinsam meistern sie die Situation und machen dennoch ganz unterschiedliche Erfahrungen. Schließlich versuchen sie wieder in ihr eigentliches Leben zurückzugelangen …

Meine Meinung:
Das Buch ist in einem wunderschönen Blauton gestaltet, der sich ebenfalls im Schutzumschlag wiederfindet. Auch die dort abgebildeten Personen passen sehr gut zum Buch, da sie von Tanzhaltung und Kleidung eindeutig an die 50er Jahre erinnern. Einziges kleines Manko ist für mich, dass das Buch kein Lesebändchen hat. 
Es ist mein erstes Buch von diesem Autor und sein Schreibstil, der realistisch, aber gleichzeitig poetisch ist, spricht mich sehr an. 
Die Geschichte selbst wird in recht kurzen, doch trotzdem vielsagenden Kapiteln erzählt. Die Schilderung der ersten Erlebnisse der Protagonisten im Jahre 1954 ist sehr überzeugend. Das Ende bzw. die Auflösung ist sehr stimmig gewählt und hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen. Es war jedoch kein Buch, welches ich „in einem Rutsch“ durchlesen konnte, vielmehr musste ich das Gelesene von Zeit zu Zeit ein wenig „sacken lassen“. 
Fazit: Dieses Buch ist etwas Besonderes und eine absolute Leseempfehlung!
Daher kann es auf meiner Schulnoten-Skala nur eine 1 geben.

14 März 2019

Das Honigmädchen

… von Claudia Winter erscheint am 18.03.2019 als Taschenbuch im Goldmann Verlag, hat 443 Seiten (inkl. Rezepten) und kostet EUR 9,99. Ich habe das Buch vorab als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten, daher [WERBUNG].


Zum Inhalt:
Camilla muss nach der Scheidung von ihrem Mann allein mit der rebellischen Tochter Marie fertig werden, die ihr dazu noch insgeheim die Schuld an der Trennung der Eltern gibt. Auch im väterlichen Feinkostunternehmen kann sie ihre Ideen nicht so umsetzen, wie sie es sich vorstellt. Und jetzt soll sie auch noch einen Honiglieferanten in Frankreich aufsuchen …

Leseprobe

Meine Meinung:
Es ist mein erstes Buch von dieser Autorin, jedoch habe ich sie bereits in einer Lesung zu „Aprikosenküsse“ live erlebt und weiß daher, dass ihre Bücher stets einen Funken Humor enthalten. So war es auch in diesem Buch. 
Claudia Winter schafft es, eine Liebesgeschichte nicht kitschig werden zu lassen, da die Protagonisten die eine oder andere peinliche Situation durchstehen müssen. Überhaupt fühlt es sich eher wie eine Mischung aus Urlaubsroman, Familiengeschichte und humoriger „Frauenliteratur“ an, die mit der „Love-Story“ als Sahnehäubchen garniert wurde. 
Auch den Nebenfiguren wird genügend Raum in der Geschichte gelassen, damit man sie als Leser ins Herz schließen kann. Trotzdem geht der rote Faden nie verloren. 
Da es im Buch neben den atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen auch oft um regionales Essen geht, freut es mich natürlich, dass am Ende noch einige Rezepte mit auf den Weg gegeben werden. 
Fazit: ein Wohlfühlroman, der Reiselust weckt
Auf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich daher eine 2.

08 März 2019

Jagdtrieb

… von Hendrik Esch ist am 21.01.2019 als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen, hat 486 Seiten und kostet EUR 10,00. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar über das Randomhouse Bloggerportal erhalten, daher [WERBUNG].


Zum Inhalt:
Paul Colossa ist Anwalt in München. Nach dem Selbstmord seines Onkels erbt er nicht nur dessen Haus, sondern auch die Kanzlei in der Provinz samt diverser skurriler Mandanten …

Leseprobe

Meine Meinung:
Obwohl ich das Buch schon vor einer Weile ausgelesen habe, kommt meine Rezension erst jetzt, da ich hinsichtlich meines Empfindens ein wenig zwiespältig war. 
Schon die Leseprobe machte klar, dass Paul Colossa ein recht ungewöhnlicher Protagonist ist. Er ist in gewisser Weise ein Tollpatsch und lässt auch selten einen Fettnapf aus. 
Die Überschriften der einzelnen Kapitel bestehen aus Jagdbegriffen nebst Erklärung und deuten im weitesten Sinne auf die entsprechende Handlung hin. 
Ein Zitat, welches mir gut gefallen hat und zeigt, dass das Buch von einem "Fachmann" geschrieben wurde:
Was ist der Unterschied zwischen bedingtem Vorsatz und bewusster Fahrlässigkeit? Beim einen denkt sich der Täter angesichts drohender Kollateralschäden: Und wenn schon! Beim anderen denkt er sich: Es wird schon gut gehen ...
So weit, so gut – aber so ungefähr ab der Hälfte bremsten die doch relativ kurzen Kapitel meinen Lesefluss und ich stellte mir außerdem die Frage, was Titel, Cover und Kapitelüberschriften mit der Story an sich zu tun haben. Hinzu kam, dass ich recht bald eine (richtige) Idee zur Lösung des tragenden Falls vor Augen hatte. 
Fazit: Für meinen Geschmack hat die Geschichte stark angefangen, im weiteren Verlauf durch zu viele Nebenschauplätze aber an Fahrt verloren.
Somit kann ich auf meiner Schulnoten-Skala "nur" eine 3 vergeben.