28 Februar 2018

Pseudonyme küsst man nicht

... von Vera Nentwich ist im November 2017 in Selfpublishing erschienen, hat 249 Seiten und kostet als E-Book EUR 2,99 bzw. als Taschenbuch EUR 9,95. Ich habe das das E-Book als Rezensionsexemplar von der Autorin über Vermittlung von Mainwunder im Januar d.J. erhalten.

 
Zum Inhalt:

Amanda Schneider schreibt unter dem Pseudonym Abigail Madison kitschige Liebesromane und erfüllt damit so gar nicht die Erwartungen ihrer Eltern. Als eine begeisterte Leserin möchte, dass Abigail an ihrer Hochzeit teilnimmt, lehnt Amanda das natürlich ab. Denn einerseits soll ihr Pseudonym geheim bleiben und andererseits glaubt sie nicht an die Liebe. Doch plötzlich findet sie sich gefesselt in einer Villa mit einem furchteinflößenden russischen Bodyguard als Gegenüber wieder. Und dann ist da noch der sehr gutaussehende Bruder der Braut …

Meine Meinung:
Obwohl es sich um sogenannte „Chick-Lit“ handelt, hebt sich dieses Buch meiner Meinung nach aus der Masse hervor, da die Autorin einen sehr ungewöhnlichen Einstieg gewählt hat. Die Grundidee fand ich klasse. 
Der Schreibstil liest sich flüssig und die Autorin hat einen guten Mittelweg zwischen ausführlicher Beschreibung und einem Zuviel davon gefunden. Die Charaktere sind gut beschrieben und haben so einige kleine Macken, aber das macht sie sympathisch. 
Ein wunderbarer Roman, um das Wetter zu vergessen und vor sich hinzuschmunzeln; daran hat auch das doch vorhersehbare Ende nichts geändert.
Auf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich daher eine 2+.

21 Februar 2018

Mein zweiter Messetag auf der FBM 2017

... war der Samstag, also der erste Publikumstag. Das habe ich auch daran gemerkt, dass von Anfang an deutlich mehr Leute in den Hallen unterwegs waren. Da es ein schöner sonniger Tag war, bin ich ohne Mantel los und musste daher auch nicht zur Garderobe. Insofern ging die Einlassprozedur recht schnell vonstatten. Dieses Mal habe ich mir jedoch mein Presseticket / meinen Fachbesucherausweis an einem Band um die Hals gehängt, um mich vom "normalen Publikum" abzusetzen. 😄

Mein erster Termin stand um 11 Uhr an (mit Einlass ab 10.30 Uhr), so konnte ich noch entspannt ein wenig schlendern. Dabei ist natürlich wieder ein Buch auf die Wunschliste gewandert,
ich konnte das schöne Wetter und das noch leere Außengelände bewundern
 
und habe erneut einem Notizbuch nicht widerstehen können.
 
Ich hatte auch noch Zeit, durch die tolle Kalenderausstellung zu bummeln, wo ich auch diverse Fotos gemacht habe. Diese hier alle zu zeigen, würde jedoch den Beitrag sprengen.
 
Rechtzeitig habe ich mich auf den Weg zum Raum "Facette" gemacht, wo die Veranstaltung von Vorablesen "Read & Greet mit Emily Bold" stattfinden sollte. Da ich mit zu den Ersten gehörte, habe ich einen guten Platz in der zweiten Reihe ergattern können. Auch Emily Bold war sehr zeitig da, hat erstmal signierte "Pinkboxen" verteilt und stand für Fotos zur Verfügung:

Emily Bold war wieder ganz reizend, so wie ich sie bereits auf der LLC erlebt habe. Sie hat aus ihrem neuesten Buch "Der Duft von Pinienkernen" gelesen, welches natürlich prompt auf meine Wunschliste gewandert ist:

Anschließend wurden für die angemeldeten "Vorableser" noch Goodiebags verteilt.

Anbetracht der Tatsache dass für mich an diesem Tag auch eine Abendveranstaltung auf dem Plan stand, habe ich nach Ende des "Read & Greet" eine Pause eingelegt. Bepackt mit meiner Goodie-Bag habe ich mich zunächst auf dem Weg zwischen Messe und meinem Hotel bei "MoschMosch" gestärkt:
 
Zurück im Hotel habe ich mich für gut zwei Stunden entspannt und natürlich den Inhalt der "Pinkbox" sowie der Goodie-Bag inspiziert. Warum ich Euch den Inhalt der "Pinkbox" nicht zeige, erfahrt Ihr im nächsten Messebericht. Aber hier kommt der Inhalt der Goodie-Bag:
 
Für den Nachmittag bzw. Abend standen drei feste Termine auf meinem Programm.
Da war zunächst um 16 Uhr ein Blogger-Treffen, von dem ich mir ein paar interessante Kontakte versprochen hatte. Als ich dort kurz nach Beginn eintraf, waren bereits viele Leute da. Die meisten kannten sich schon und haben sich für weitere Neuankömmlinge nicht weiter interessiert. Hinzu kam, dass der überwiegende Teil der Bloggerinnen deutlich jünger war als ich und in ganz anderen Genres unterwegs. Nichtsdestotrotz habe ich mit 2, 3 anderen später Dazugekommenen nette Gespräche gehabt.
 
Um 17 Uhr ging es für mich weiter bei einer Podiumsdiskussion über "Blogger und Verlage". Diese war nicht sehr besucht und so gab es genügend Sitzplätze. Sehr viel Neues habe ich hier aber nicht erfahren.
 
Meine Abendveranstaltung war "Dan Brown präsentiert ORIGIN". Ich hatte zwar weder ein einziges Buch von ihm gelesen, noch einen der Filme mit Tom Hanks gesehen, aber da dies die einzige Veranstaltung dieser Art in Deutschland sein sollte, dachte ich mir, das mache ich mit! Einlass war um 18 Uhr. Als ich am entsprechenden Saal des Congress Centers ankam, habe ich einen Riesenschreck bekommen: Menschenmassen wie ich sie sonst nur von Konzerten kannte. 😕  Und es ging nur sehr schleppend voran. Zumal neben den Warteschlangen noch diverse Tische aufgebaut waren, an denen man das Buch kaufen konnte, was ich nicht getan habe.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Veranstaltung war klasse! Das Interview wurde auf englisch geführt, ich konnte gut folgen und brauchte die jeweils nachgereichte sinngemäße Übersetzung nicht. Die Lesung (auf deutsch) wurde von Wolfram Koch (kannte ich nicht, ist aber wohl Schauspieler und u.a. Tatort-Kommissar) vorgenommen, der dies sehr gut gemacht hat.
 
 
 
Und was soll ich sagen - ich habe mir beim Rausgehen das Buch natürlich gekauft. *grins*
 

19 Februar 2018

Ein fast perfekter Tag

... von Lisa Straubinger ist als sogenannter "Booksnack" bei Digital Publishers erschienen. "Booksnacks" sind kurze Geschichten als E-Book, sozusagen für "Zwischendurch". Dieses hier hat ca. 38 Seiten und kostet EUR 2,99. Ich habe es im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks erhalten. Aufmerksam auf die "Booksnacks" bin ich durch eine Mail des Verlags geworden.


Zum Inhalt:
Ellen bereitet sich auf den Besuch ihrer Tochter Bianca vor, die nach längerer Zeit endlich mal wieder heimkommt. Da soll natürlich alles passen. Als sie noch kurz etwas besorgen will, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Meine Meinung:
Die Idee der "Booksnacks" gefällt mir gut. So kann man prima Wartezeiten überbrücken.
Diese Geschichte hat sich zügig weggelesen und es hat mir bei der Lektüre nichts gefehlt. Sie war zwar recht komprimiert, aber in sich schlüssig. Die Autorin hat es geschafft, dem Buch eine unerwartete Wendung zu geben, mit der der Leser -zumindest ich- nicht gerechnet hatte.
Im Nachhinein bin ich jedoch zu dem Schluss gekommen, dass das Cover nicht zur Story passt. 
Fazit: Hat mir gefallen; mal sehen, wie andere "Booksnacks" so sind. 
Auf meiner Schulnoten-Skala gibt es eine 2.

16 Februar 2018

Die Kinder

… von Wulf Dorn ist am 4.9.2017 als Taschenbuch bei Heyne erschienen. Es hat 316 Seiten und kostet EUR 16,99. Ich habe es im Oktober 2017 als Rezensionsexemplar von Buchflüsterer erhalten.

 
Zum Inhalt:

Laura Schrader wird in den Bergen gefunden, wo sie mit ihrem Auto verunglückt ist. Im Kofferraum findet man eine Leiche. Doch da die Geschichte, die Laura dazu erzählt, so unwahrscheinlich klingt, wird ein Psychologe hinzugezogen, um ihren Geisteszustand zu untersuchen. Aber auch ihm erscheinen die geschilderten Vorkommnisse als zu unglaublich und gleichzeitig zu beängstigend …
H I E R  geht es zur Leseprobe.

Meine Meinung:
Ich habe das „Überraschungs-Buch“ aufgrund meiner angegebenen Vorliebe für Thriller erhalten. Es hat auch sehr spannend begonnen. Es wurden verschiedene Handlungsstränge aufgebaut, die meine Neugier nur noch gesteigert haben. 
Kapitel, die in der Gegenwart mit Lauras Schilderungen dem Psychologen gegenüber handeln, wechseln sich mit Rückblenden in die Zeit vor dem Unfall und seinem Zustandekommen ab. Hier konnte ich als Leser jedoch gut folgen. 
Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde es für mich jedoch befremdlich, da sich die Story mehr in Richtung fantastisch / dystopisch  entwickelte. Dadurch wurde das Ganze für mich nicht mehr interessant und zu abgehoben. 
Fazit: Ich habe das Buch zwar beendet, aber war schlussendlich enttäuscht. 
Daher kann ich auf einer Schulnoten-Skala (im Hinblick auf den gelungenen Start) nur gerade so eine knappe 3 vergeben.

11 Februar 2018

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?

… von Megan Miranda (übersetzt von Cathrin Claußen und Elvira Willems) ist am 13.11.2017 als Taschenbuch im Penguin Verlag erschienen, hat 430 Seiten und kostet EUR 15,00. Ich habe es am 24.11.2017 über das Randomhouse Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten.



Zum Inhalt:
Aufgrund der Krankheit ihres Vaters kehrt Nic nach längerer Zeit in ihren Heimatort zurück, den sie vor 10 Jahren nach dem Verschwinden ihrer Freundin Corinne verlassen hat. Einen Tag nach ihrer Ankunft verschwindet erneut ein Mädchen. Kann das Zufall sein? Und wieder geraten dieselben Personen ins Visier der Ermittler wie damals …

Eine Leseprobe findet Ihr H I E R .

Meine Meinung:
Selbst wenn ich nicht im Vorfeld so einiges über das Buch gehört hätte, wäre es mir im Buchladen bestimmt aufgefallen: Das schwarze Cover mit dem angedeuteten Wald und in knalligem Pink „TICK TACK“. Und sicher hätte ich es nach dem Klappentext auf der Rückseite auch gekauft! 
Die Autorin hat eine ungewöhnliche Erzählperspektive gewählt. Die Geschichte beginnt im ersten Teil in der Gegenwart, im zweiten Teil werden dann die dazwischen liegenden 15 Tage rückwärts erzählt (also 15, 14, 13 usw.), bevor dann im dritten Teil wieder am Ende von Teil eins fortgesetzt wird. 
Da in Teil zwei viele Geschehnisse aus der Vergangenheit reflektiert werden, musste ich mich doch sehr konzentrieren, um den Fäden der Gegenwart parallel zu folgen. Doch je weiter ich im Buch las, desto mehr wurde ich in die Story hineingezogen. Die Spannung resultierte auch daraus, dass sich ständig neue Entwicklungen und damit auch Verdächtige ergeben, was die eigene Phantasie zu Spekulationen anregt. 
Kurzum: Ein wirklich spannender Thriller, der mit vielen Wendungen und Kniffen überzeugt, jedoch auch ein gewisses Maß an Konzentration beim Lesen erfordert. 
(Ich überlege, das Buch in Kürze nochmal zu lesen, aber dann die rückwärts erzählten Kapitel in chronologisch richtiger Reihenfolge, um zu sehen, ob mir dann andere Dinge auffallen.) 😉
 Auf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich daher eine 2+.

04 Februar 2018

Autoreninterview mit Benne Schröder

Im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse hat Benne Schröder bei Instagram Interviewtermine für Blogger angeboten. Da er mir aus der Lesung bei der LLC 2017 noch sehr gut in Erinnerung war, habe ich mich ganz mutig um einen Termin beworben; und ihn auch für meinen ersten Messetag, den Freitag, erhalten.
Im Vorfeld und zu Beginn des Interviews war ich tierisch aufgeregt, aber Benne Schröder hat es mit seiner sehr sympathischen und lockeren Art schnell geschafft, dass ich mich wohl gefühlt habe.


Benne Schröder, geboren in Bochum, lebt derzeit in Köln, Frankfurt und München. Seit 2006 ist er als Radiomoderator tätig, seit neuestem bei YOU FM. Er teilt sei Leben gern auf Facebook und bei Instagram "@schroederlich", wo es auch oft Fotos von seinem Hund Matti zu sehen gibt.


Ich durfte das Interview mit dem Smartphone aufnehmen, so musste ich nicht alles mitschreiben. Und so habe ich gefragt:

Man liest über Dich, dass Du in Köln, Frankfurt und München lebst. Wie geht das? Wie kann man in 3 Städten wohnen?

Ja, ich gebe zu, das klingt sehr nach Jetset und kosmopolitisch. Aber so ist das nicht. 
Ich komme aus Nordrhein-Westfalen und wohne in Köln mit meinem Freund zusammen. Ich habe da auch gearbeitet. Jetzt arbeite ich aber beim Radio in Frankfurt und das heißt, ich wohne auch in Frankfurt. Und in München arbeite ich auch noch ein bisschen. Außerdem ist mein Freund Münchner, d.h. er pendelt zwischen Köln und München. Ich nehme dann also alle drei Städte mit, bin also super viel unterwegs. Am schwierigsten ist das jedoch mit dem Hund, den ich irgendwie immer unterbringen oder mitnehmen muss. Bei einer Bahnfahrt kostet das Ticket für ihn genauso viel wie ein normales Ticket!

Wie kommt man als Radiomoderator dazu, Bücher zu schreiben?

Radio stellt man sich ja immer so vor: Ich mach mein Mikrofon auf und plaudere ein bisschen was. Aber so ist das überhaupt nicht. Radio ist genauestens durchgeplant und durchgetaktet. Jeder Text, jedes "Äh", jede Pause ist aufgeschrieben und vorformuliert. Auch wähle ich nicht die Musik aus, das ist nach Marktforschung alles vorgegeben: Wer mag wann, was für Musik hören. So muss z.B. ein Rocktitel Kategorie 1 folgen auf einen Poptitel Kategorie 2. Und das hängt damit zusammen, dass Radio sehr strikt Formatvorgaben folgt. So muss ich z.B. einen sehr komplizierten Sachverhalt in einer Minute erklären können. Da muss man also schon sehr gut mit Worten umgehen können; Texte verfassen, genau pointiert auf den Punkt etwas wiedergeben können. Und das ist beim Schreiben ja gar nicht so anders. Die Arbeit unterscheidet sich also gar nicht so sehr. Ich bin einfach schon immer Vielleser gewesen. Ich habe immer schon geschrieben. Ich glaube, ich habe mit 15 angefangen zu schreiben. Mein erstes Buch mit 18 rausgebracht. Das hat also mit Radio parallel angefangen und sich entwickelt.

Siehst Du Dich jetzt eher als Autor oder als Radiomoderator?

Mittlerweile sehe ich mich mehr als Autor. Ich habe einfach gemerkt, dass ich das jetzt mehr in den Vordergrund stellen möchte. Ich möchte mehr schreiben und bin wahnsinnig glücklich mit dem Schreiben. Als ich gestern hier auf die Buchmesse gekommen bin, war ich genauso aufgeregt, wie jeder, der zum ersten Mal hier herkommt. Wenn sich diese Tür öffnet, in die Halle mit den Tausenden von Büchern - dann klopft mein Herz. Ich finde das so toll, das ist so eine megacoole Stimmung. Wenn ich hier andere Autoren treffe, dann bin ich wie ein Fan, z.B. "Mein Gott, da ist Kerstin Gier!" Ich liebe einfach diese Atmosphäre und das habe ich im Radio nicht in diesem Ausmaß.

Wie schreibst Du Deine Bücher? Hast Du eine Grundidee, die Du dann ganz strukturiert zu Papier bringst? Oder hast Du mehrere Ideen, die Du dann zu einer Geschichte zusammenbringst?

Ich habe eine Idee und dann gehe ich den Weg -den meine Agentin sehr komisch, aber praktisch findet-, dass ich ein Exposé schreibe. Ich schreibe also den ganzen Inhalt auf; der ändert sich nachher natürlich noch mehrmals. Das Exposé schicke ich dann meiner Agentin. Nach einigen Änderungen schreibe ich dann die Geschichte. Ich habe aber grundsätzlich alles schon: die Handlung, die Charaktere, den Clou. Es ist also alles vorgefertigt, bevor ich es wirklich schreibe. Deswegen geht das Schreiben an sich relativ zügig. Die Ideenfindung und das Ganze davor verschlingt viel mehr Zeit. Wenn ich dann mit der "Schreibarbeit" fertig bin, möchte ich damit eigentlich nichts mehr zu tun haben. Daher ist das Lektorat das Schrecklichste. 
Wenn ich dann "wirklich" schreibe, ändere ich auch noch was. Bei dem Buch, welches ich gerade schreibe, kam mir dann so ein Gedanke etwas Grundlegendes zu ändern. Und dann habe ich gesagt, was meint ihr denn, wenn ich das so und so nochmal drehe. Und die Antwort lautete: Prima, viel besser, mach das. Und dann baue ich das halt ein. 
Aber die Idee ... ich habe ungefähr 20 Exposés zuhause, die ich einfach mal anfangen müsste zu schreiben.

Und Du schreibst sicher am PC? Oder doch noch "old-school" auf Papier?

Da würde ich wahnsinnig werden, so oft wie ich wieder etwas lösche. Ich habe alles auf meinem PC, alles. Ich bin komplett digital. Ich habe meine Termine alle in meinem Smartphone. Ich habe keinen Messeplan, mit dem ich hier rumlaufe. Ich habe auch meinen Plot digital und einfach alles in eine Cloud hochgeladen, so dass ich von überall auf der Welt Zugriff auf meine Daten hätte. Ich habe auch ein Programm zum Schreiben, da könnte ich mich von jedem Rechner, wo das Programm drauf ist, einloggen und weiterschreiben. Ich bin also ein total digitaler Autor. Obwohl ich es schöner finde, wenn man so mit einem tollen Kugelschreiber da sitzt. Manchmal denke ich, irgendwann verlerne ich die Handschrift, weil ich alles nur digital mache. Jetzt habe ich natürlich auch Angst, wenn mein Computer mal weg ist, was passiert dann - dann bin ich nicht mehr lebensfähig. Aber anders gesagt, wenn mein Haus mal abbrennt und ich meinen Computer habe, ist mein Leben gerettet.

Schreibst Du zu festen Zeiten oder mehr so nach Lust und Laune?

Ich habe gemerkt, dass ich zu bestimmten Zeiten besonders gut schreiben kann. Und die nutze ich jetzt. Morgens so ab 9.00 Uhr bis mittags ca. 14.00 Uhr bin ich besonders fokussiert. Dann kommt mein Nachmittagstief. Ich könnte dann wieder anfangen so ab 19.00 Uhr; aber das mache ich nicht so häufig. Das zu erkennen war erstmal ganz viel wert und jetzt nutze ich das dann einfach. Ich arbeite bis mittags und dann mache ich etwas Schönes, gehe mit dem Hund spazieren, und dann geht's am Abend oder am nächsten Tag weiter. 
Außerdem gibt es noch so weitere Kleinigkeiten. Ich habe z.B. festgestellt, ich kann gut mit anderen arbeiten, also wenn andere Leute mit im Raum sind. Ich gehe jetzt manchmal, obwohl ich ein Arbeitszimmer zuhause habe, in sogenannte Coworking-Spaces, wo ganz viele andere auch konzentriert arbeiten. Das zwingt dich dann dazu, auch konzentriert zu arbeiten. Da zahlt man ja dann auch Geld und denkt sich, wenn ich jetzt hier nicht arbeite, schmeiße ich ja mein Geld aus dem Fenster. Eine Kollegin hat mal gesagt, sie geht gerne in die Uni-Bibliothek, weil da auch ganz viele sitzen und arbeiten. 
Die Umgebung ist also auch wichtig. Ich würde gern in einer Hängematte unter einem Apfelbaum arbeiten, aber das funktioniert nicht. Da wäre ich dann zu abgelenkt.

Stand für Dich von Anfang an fest, dass es für Catalea eine Fortsetzung geben wird? Oder hattest Du vielleicht sogar schon beide Exposés fertig, als Du das Erste eingereicht hast?

Für mich stand fest, dass es eine Fortsetzung gibt. Aber für den Verlag nicht. Der Verlag hat gesagt, machen wir doch erst einen Einzelband. Deshalb habe ich Band 1 auch so geschrieben, dass es in sich abgeschlossen sein könnte. Und dann haben die mich aber noch vor der Veröffentlichung von Band 1 angerufen und gesagt, dass sie auf jeden Fall eine Fortsetzung haben möchten. Das war für mich super, denn die Geschichte ist für mich nach zwei Bänden erzählt. Da könnte man jetzt sagen, machst du noch einen dritten, aber das finde ich nicht gut. Ich finde, wenn die Geschichte auserzählt ist, dann ist sie erzählt. 
Und da gibt es ja Buchreihen, das kennst du sicher auch, die haben 15 Bände, und die letzten fünf sind dann einfach nur, um nochmal welche zu veröffentlichen. Ich bin z.B. bei LYX ein riesiger Fan der "Betsy Taylor - Reihe". Die hat, glaube ich, 14 Bände und ab dem 9. fand ich die Reihe doof. Das hat mir die Reihe kaputt gemacht.

Auch wenn es immer mehr werden, wie fühlt man sich als Mann in dem "Frauengenre" Liebesroman?

Also es gibt zwei Lager:  
Die einen gehen eher auf Abstand, tatsächlich. Weil es ist irgendwie seltsam, das ist ein Mann und der schreibt Frauenromane. Und dann finden sie es noch seltsamer, wenn Männer mit Frauenpseudonym schreiben. Das kann ich persönlich verstehen, das finde ich auch befremdlich. Deswegen war es mir wichtig, dass ich keins habe. Ich möchte als Benne Schröder diese Bücher schreiben. Ich glaube auch, dass ich dafür qualifiziert bin, weil ich die selber ja so liebe. Ich lese diese Bücher schon mein Leben lang. Warum sollte ich als Mann dann Thriller schreiben, wo ich doch Frauenbücher liebe. 
Und dann gibt es die anderen, die finden das total klasse. Also ich merke, ich bekomme ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Die Leute fragen dann auch oft: wie ist das, wenn du aus Sicht einer Frau schreibst? Erzähl doch mal: wie geht das? Hast du eine Frau, die das vorher liest? Ja, habe ich. Ich habe einen weiblichen Beraterstab. 
Ich finde das schön; ich bin dann irgendwie der "bunte Hund" hier in der Frauenwelt. Wenn ich sage, ich gehe mit Kollegen über die Buchmesse, dann sind das natürlich 15 weibliche Autorinnen und ... ich. Wenn die mich dann jemand vorstellen, der mich nicht kennt: Das ist der Benne, der schreibt übrigens auch Liebesromane. Und die Antwort lautet dann meist ganz erstaunt: Was?! Also ich fühl mich wohl in der Rolle.

Du hattest ja bereits angedeutet, dass Du an Deinem nächsten Buch arbeitest. Ich gehe mal davon aus, zumindest im weitesten Sinne wieder ein Liebesroman?

Im weitesten Sinne ja, aber nicht ganz. Es ist ein anderes Genre, es geht in die Richtung Jugendbuch / All-Age. Also es ist keine Frauenunterhaltung. Natürlich ist die Zielgruppe da auch eher Frauen / Mädchen. Es ist eine Trilogie, die auch wieder in der schönen Stadt Köln spielt. Und da gibt es ein junges Mädchen, auch wieder mit ein paar fantastischen Elementen dabei, die in unglaublich lustige, aber auch unglaublich schreckliche Situationen hineingezogen wird. Da habe ich Band 1 jetzt gerade fertig geschrieben und arbeite nun an der Fortsetzung. Wann es erscheint und wo darf ich leider noch nicht sagen. Sagen wir mal so: ich bin in vielversprechenden Verhandlungen.

Zum Abschluss blieb mir nicht mehr viel übrig, als mich ganz herzlich zu bedanken. Es hat mir riesigen Spaß gemacht!

02 Februar 2018

Neu im Januar

... gab es nicht allzu viel buchiges, aber ich habe über Instagram bei Blanvalet einen Sitzwürfel gewonnen:
Dieser ist viel besser, als er auf den Fotos zur Verlosung aussah: nicht so ein Pappwürfel, richtig stabil, dabei aber sehr leicht, sehr bequem => kurzum: ein echter Hauptgewinn ;-)

Außerdem habe ich mir EIN neues Buch zugelegt:
Und ich kann nur sagen "endlich"! Nicht nur, dass das Buch gut aussieht (PINK!!!), es hat mir auch ausnahmslos gut gefallen.