"Die Gräfin der Wölfe" von Isabella Falk, ein historischer Roman erschienen im
bookshouse-Verlag am 01.02.2013 mit 380 Seiten. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen; normalerweise kostet es EUR 5,99 bzw. als Printausgabe EUR 14,99.
Die lebenslustige und intelligente Prinzessin Amalia von
Falkenstein, geboren 1682, lebt in einer Zeit, die geprägt ist von Hexenglauben
und aufkommender Vampirhysterie. Die Tochter des Fürsten von Torgelow ist mit
einem unglückseligen Makel geschlagen, doch obwohl sie deshalb unter ihrem
Stand heiraten muss, ist sie glücklich über ihre Vermählung mit dem Grafen von
Falkenstein. Voller Vorfreude auf ihr neues Leben zieht sie mit ihm auf seine Burg.
Der Einzug durch das Dorf wirft jedoch dunkle Schatten auf ihre junge Liebe.
Ein missgestaltetes Kind wird geboren, kaum dass der Graf und Amalia die kleine
Gemeinde passiert haben. Die abergläubigen Dörfler geben der neuen Gräfin die
Schuld. Amalias Stand wird immer schwerer, und als sie beginnt, die Milch von
Wölfen zu trinken, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern, ist es um die Loyalität
der Dorfbewohner vollends geschehen. Aberglaube, Gehässigkeit, Furcht und
mangelndes Mitgefühl reißen Amalia in tiefe Verzweiflung. Schließlich
diagnostiziert der langjährige Hofarzt ihres Gemahls auch noch die teuflische
Krankheit: Vampirismus!
Hier nun meine Rezension:
Auf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich hier eine 2+.Schon der Prolog hat die damalige Zeit mit all ihren Ängsten und dem herrschenden Aberglauben sehr lebendig gemacht. Die Geschichte an sich schien für mich anfangs nichts mit dem Prolog zu tun zu haben, was sich im weiteren Verlauf jedoch nach und nach erklärte. Ich bin vom Anfang an gut in die (an eine wahre Begebenheit angelehnte) Geschichte reingekommen. Es wurde ein schöner Spannungsbogen aufgebaut, da zu Beginn einige Handlungen auf Ereignisse Bezug nehmen, die „vorher“ passiert sind. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, wodurch ich lange gespannt der Auflösung entgegenfieberte.Trotz der Vielzahl der in größeren Abständen immer mal wieder erwähnten Charaktere konnte ich der Story gut folgen. Es hat für mich den Lesefluß nicht beeinträchtigt, da die Hauptpersonen stets präsent waren und die Geschichte getragen haben. Hier haben sich für mich recht schnell Sympathie und Ablehnung ergeben, die sich auch bis zum Ende kaum geändert haben.Der Schreibstil hat mir sehr gelegen; detailliert genug, um die damalige Zeit vor meinem inneren Auge auferstehen zu lassen; aber nie zu belehrend oder weitschweifig, um die Geschichte zu zerstören.Mir hat das Buch sehr gut gefallen: Ich habe mit der Protagonistin mitgelitten und war erschüttert über die damals üblichen durch Aberglauben bedingten Vorgehensweisen und wie schnell ein Mensch in Verruf gekommen ist. Ich fand auch den Stand der medizinischen Kenntnisse von seinerzeit gut recherchiert. Lediglich das Ende war für mich in Bezug auf die Länge und den Zeitverlauf im Verhältnis zum übrigen Roman zu kurzgefaßt.
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