30 Mai 2025

Teddy

• Autor*in: Emily Dunlay
• Übersetzung: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
• Verlag: Rowohlt Kindler
• Erscheinungsdatum: 13.05.2025
• Format: Hardcover
• Seiten: 384
• Preis: EUR 24,00

Ich habe das Buch vorab als Rezensionsexemplar über Vorablesen erhalten; daher [WERBUNG].
Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext:
Teddy entstammt einer texanischen Familie mit großen politischen Ambitionen. Die Familie atmet auf, als Teddy mit Mitte 30 endlich heiratet und nach Rom zieht. Die Stadt, in der die Stars der Cinecittà auf der Via Veneto flanieren, erscheint Teddy wie ein Versprechen von Freiheit, hier will sie ihre unruhige Vergangenheit hinter sich lassen und eine gute Diplomatengattin sein: glamourös, diskret, stilsicher und stets höflich. Sie wird die Kollegen ihres Mannes bezaubern, und niemand wird ein Wort gegen sie sagen können. Teddy gelingt ihr Vorhaben zunächst gut, sie schließt neue Bekanntschaften auf Partys und Empfängen, ist glücklich mit ihrer kleinen Tätigkeit in der Botschaft.
Doch nach nur wenigen Wochen, am 4. Juli, explodiert ihr neues Leben zusammen mit dem Feuerwerk am Himmel. Nun findet sich Teddy inmitten eines Chaos wieder, das selbst tadellose Manieren und einflussreiche Kontakte nicht mehr in den Griff bekommen können. Teddy muss ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.



Meine Meinung:

• Das Cover hat mich sofort gecatcht, denn es verkörpert in meinen Augen die glamouröse Ära der ausgehenden 50er sowie der 60er Jahre perfekt.

• Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht der Protagonistin erzählt. Das bedeutet, dass wir als Leser:in zwar nicht mehr wissen als sie; aber andererseits auch nur so viel, wie sie bereit ist, preiszugeben.

• Die handelnden Figuren sind alle sehr treffend und authentisch beschrieben und passen genau in die Zeit. Ich konnte sie förmlich vor mir sehen.

• Überdies muss die Autorin eine sehr gute Recherche betrieben haben, denn viele der erwähnten Firmennamen (Coty, La Rinascente) kenne auch ich aus dieser Zeit. Zudem ist es ihr darüberhinaus gelungen, den Roman mit vielen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen zu verknüpfen, so dass ich an eine „echte“ Biographie erinnert wurde. Sehr geschickt wird der damalige Umgang mit Frauen in der Gesellschaft eingearbeitet, über den man heutzutage den Kopf schüttelt.

• Zeitweise fühlte ich mich beim Lesen fast in einem Agenten-Thriller, was ich so nicht erwartet hatte. Ich hatte wirklich überlegt, ans Ende vor zu blättern, um zu erfahren, wie die Story endet.

• Das Buch war um ein Vielfaches interessanter als erwartet. Obwohl mich schon allein Rom als Handlungsort und die 60er-Jahre als Leser gewonnen haben.

• Sehr lange nicht mehr habe ich mir so viele Stellen im Buch gekennzeichnet, daher möge man es mir nachsehen, dass ich dieses Mal drei Textstellen zitiere:
„… „Manche Frauen altern wie edler Wein, und manche altern wie Milch“ sagte mein Onkel Hal gern …“
„… Meiner Erfahrung nach ist es nie gut, wenn alle über einen reden, selbst wenn sie nette Dinge sagen. …“
„… Das ist entscheidend, wenn du allein auf eine Party gehst: Sobald du ankommst, musst du einen Freund oder eine Freundin finden. ...“

• FAZIT: definitiv ein Jahres-Highlight für mich

25 Mai 2025

Bis die Sonne scheint

• Autor*in: Christian Schünemann
• Verlag: Diogenes
• Erscheinungsdatum: 26.02.2025
• Format: E-Book / Hardcover
• Seiten: 256
• Preis: EUR 21,99 / EUR 25,00

Ich habe das E-Book als Rezensionsexemplar über NetGalley sowie dann noch das Hardcover vom Verlag auf der LBM erhalten; daher [WERBUNG].
Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext:
Es ist das Jahr 1983. Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation und träumt von blauem Samtsakko und grauer Flanellhose. Doch seit er die Eltern belauscht hat, schwant ihm, dass daraus nichts wird. Hormanns sind pleite und wissen nicht mehr, wie sie die sechsköpfige Familie über die Runden bringen sollen. So erfinderisch die Eltern auch sind, eines können sie nicht: mit Geld umgehen. Was sie dagegen beherrschen: den Schein wahren, selbst als der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.


Meine Meinung:

• Das weiße Cover ist hinsichtlich Titel und Autor im typischen Diogenes-Stil gestaltet. Das enthaltene Bild passt 100%ig zur Story!

• Der erzählende Schreibstil hat mich sofort alles durch die Augen von Daniel sehen lassen. Es war leicht zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu unterscheiden, da nur den Gegenwartskapiteln französische Vokabeln vorangestellt wurden. Mir haben auch gerade die Vergangenheitskapitel gut gefallen, da ein Teil meiner Großeltern mutmaßlich ähnliches durchgemacht hat.

• Die handelnden Figuren sind durchweg realistisch, was wahrscheinlich daran liegt, dass der Autor seine eigene Familiengeschichte verarbeitet hat.

• Der Zeitgeist der frühen 80er-Jahre ist perfekt eingefangen. Ich habe sehr vieles wiedererkannt. Auch wenn ich knapp 10 Jahre jünger als der Autor bin, hatte sich wohl vieles nicht verändert, zu dem wie ich es Mitte der 70er-Jahre erlebt habe – so z.B. die Kleidung zur Konfirmation, die erstmals in größerer Summe erhaltenen Geldgeschenke, der manchmal etwas schräge Einrichtungsstil.

• Da mich vieles an meine Jugend erinnert hat, ist mir die Zitatauswahl schwer gefallen. Letztendlich habe ich mich für folgende zwei entschieden:

„… der Kassierer hinter dem Panzerglas, der als Einziger hemdsärmelig arbeitete … isoliert von seinen Kollegen …“ > ein Bild, das ich sofort aus meiner Bankausbildung vor Augen hatte

„… die Knie anziehen, die Füße vom Boden heben und mit den Schuhen zwei Mal rhythmisch aneinanderklopfen, bevor die Beine ins Auto geschwungen werden, damit ja kein Schmutz ins Wageninnere getragen würde. …“ > diese Verfahrensweise hat sich bei mir seit Jugendtagen dermaßen verinnerlicht, dass ich es selbst heute noch bei entsprechenden Wetterverhältnissen anwende 😂

• FAZIT: Eine gelungene Familiengeschichte, die besonders jene ansprechen dürfte, die diese Zeit miterlebt haben.

16 Mai 2025

Besser spät und dann für immer

• Autor*in: Karin Lindberg
• Verlag: Self Publishing
• Erscheinungsdatum: 15.05.2025
• Format: E-Book
• Seiten: 348
• Preis: EUR 3,99

Ich habe das E-Book vorab als Rezensionsexemplar über die Autorin erhalten; daher [WERBUNG].
Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext:
Als Melissa mit ihren Kindern nach Cornwall reist, hat sie nur einen Plan: ihr Leben nach der gescheiterten Ehe neu zu sortieren. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft sorgt ein peinlicher Zwischenfall im Supermarkt dafür, dass ihre Vorsätze, attraktiven Männern aus dem Weg zu gehen, gründlich ins Wanken geraten.
Auch Grant möchte sein Herz nicht mehr für eine neue Liebe öffnen. Als sich ausgerechnet Melissa als die perfekte Hilfe für das Chaos in seinem Haus erweist, scheinen nicht nur das Schicksal, sondern auch ein paar findige Dorfbewohner ihre Finger im Spiel zu haben.
Zwischen salziger Meeresluft und malerischen Küstenstraßen finden zwei Menschen zueinander, die nicht mehr an die Liebe glaubten – doch der Sommer neigt sich dem Ende zu. Bald müssen beide entscheiden: Folgen sie der Stimme der Vernunft oder wagen sie es, ihren Herzen eine zweite Chance zu geben?



Meine Meinung:

• Am Cover hat mich irritiert, dass die Personen keine Gesichter haben.

• Der lockere, realistische Schreibstil macht es leicht, sofort im Geschehen anzukommen.

• Die einzelnen Figuren sind gut dargestellt. Mir hat vor allem die rebellische Teenager-Tochter gefallen.
Obwohl die Hauptprotagonistin, Melissa, sicher ihrer Situation angepasst handelt, fand ich dies an der einen oder anderen Stelle dennoch nicht überzeugend.

• Es war schön, dass es nicht um die üblichen Mittzwanziger bzw. -dreißiger ging, sondern um jemanden, der schon einiges an Leben hinter sich hat.

• Da ich mich nicht entscheiden konnte, gibt es dieses Mal zwei Zitate:
„… Aber was man wollte und was einem das Leben servierte, waren zwei unterschiedliche Paar Schuhe. …“ > wohl war!
„… Dort, wo ich früher mal einen definierten Trizeps gehabt hatte, hing die Haut am Oberarm jetzt schlaff herunter. …“ > Was habe ich hier geschmunzelt, denn das geht doch sicher vielen so!

• FAZIT: eine unterhaltsame Liebesgeschichte

04 Mai 2025

Der Stalker

• Autor*in: Tania Carver
• Übersetzung: Sybille Uplegger
• Verlag: Weltbild-Sonderedition „Thriller Ladys“
• Erscheinungsdatum: 2013
• Format: Hardcover
• Seiten: 511

Ich habe das Buch vor langer Zeit gekauft, aber erst jetzt im Rahmen der Aktion #12für2025 gelesen.
Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext:
Suzanne Perry träumt, jemand ist in ihrem Schlafzimmer und berührt sie. Morgens steckt am Fenster ein Polaroid, von ihr selbst, schlafend im Bett. Darunter steht: Ich wache über Dich. Suzanne ist geschockt, doch die Polizei findet keine Spur. Dann wird Suzanne in ihrer Wohnung überfallen und verschleppt. Gleichzeitig beginnt eine Mordserie an jungen Frauen. Profilerin Marina beginnt zu ermitteln und begegnet ihren eigenen Ängsten.


Meine Meinung:

• Da es sich um eine Weltbild-Sonderedition handelt, weicht das Cover vom Original ab; passt jedoch zur Story.

• Ich empfand den Schreibstil stellenweise als langatmig, wodurch ich fast eine Woche an dem Buch gelesen habe. Das passiert mir bei Thrillern sonst nicht. 😉

• Obwohl es sich um den zweiten Band der Reihe um die Profilerin Marina handelt, hatte ich kein Problem die Personenzusammenhänge einzuordnen.

• Spannung ist für mich erst gegen Ende des Buches aufgekommen, als quasi der finale Countdown anstand.

• Für meinen Geschmack hat sich die Autorin in zu vielen Nebenschauplätzen „verzettelt“ und auch die Lösung war mir zu konstruiert.

• FAZIT: Es war nicht der schlechteste Thriller, den ich gelesen habe – weiterempfehlen würde ich ihn aber nicht.

01 Mai 2025

Im April gelesen

... habe ich nicht sonderlich viel und so ein echtes Highlight war auch nicht dabei.

Folgende Bücher waren es:
"Großes Sommertheater" von Frank Goldammer habe ich für #12für2025 gelesen und mich schon ein wenig durchgequält.

"I think you should kiss me" von Saskia Louis habe ich mir gleich nach der Leipziger Buchmesse ausgeliehen, denn die Häppchenlesung der Autorin hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Es hat sich flüssig gelesen und war unterhaltsam.

"Der Stalker" von Tania Carver stand auch auf meiner #12für2025 - Liste. Meine Rezension findet Ihr in den nächsten Tagen hier im Blog.

Auf den Erscheinungstermin von "My dark desire" von L.J. Shen und Parker S. Huntington hatte ich schon gewartet, da mir Band 1 der Dark Prince Road - Reihe gut gefallen hat, und ich wurde nicht enttäuscht. Der Einstieg in die Story war witzig und es war auch schön, einige Charaktere aus Band 1 wieder zu treffen. Jetzt heißt es erneut warten, denn schließlich möchte ich auch erfahren, ob bzw. wie Oliver unter die Haube kommt.
Von den drei Stellen, die ich mir als Zitat gekennzeichnet hatte, habe ich mich für dieses recht ausgefallene entschieden:
... Wenngleich ich ihr manipulatives Verhalten in etwa so sehr schätzte wie einlagiges Toilettenpapier. ... - muss man erst einmal drauf kommen! 😂