• Autor*in: Christian Schünemann
• Verlag: Diogenes
• Erscheinungsdatum: 26.02.2025
• Format: E-Book / Hardcover
• Seiten: 256
• Preis: EUR 21,99 / EUR 25,00
Ich habe das E-Book als Rezensionsexemplar über NetGalley sowie dann noch das Hardcover vom Verlag auf der LBM erhalten; daher [WERBUNG].
Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext:
Es ist das Jahr 1983. Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation und träumt von blauem Samtsakko und grauer Flanellhose. Doch seit er die Eltern belauscht hat, schwant ihm, dass daraus nichts wird. Hormanns sind pleite und wissen nicht mehr, wie sie die sechsköpfige Familie über die Runden bringen sollen. So erfinderisch die Eltern auch sind, eines können sie nicht: mit Geld umgehen. Was sie dagegen beherrschen: den Schein wahren, selbst als der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.
Meine Meinung:
• Das weiße Cover ist hinsichtlich Titel und Autor im typischen Diogenes-Stil gestaltet. Das enthaltene Bild passt 100%ig zur Story!
• Der erzählende Schreibstil hat mich sofort alles durch die Augen von Daniel sehen lassen. Es war leicht zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu unterscheiden, da nur den Gegenwartskapiteln französische Vokabeln vorangestellt wurden. Mir haben auch gerade die Vergangenheitskapitel gut gefallen, da ein Teil meiner Großeltern mutmaßlich ähnliches durchgemacht hat.
• Die handelnden Figuren sind durchweg realistisch, was wahrscheinlich daran liegt, dass der Autor seine eigene Familiengeschichte verarbeitet hat.
• Der Zeitgeist der frühen 80er-Jahre ist perfekt eingefangen. Ich habe sehr vieles wiedererkannt. Auch wenn ich knapp 10 Jahre jünger als der Autor bin, hatte sich wohl vieles nicht verändert, zu dem wie ich es Mitte der 70er-Jahre erlebt habe – so z.B. die Kleidung zur Konfirmation, die erstmals in größerer Summe erhaltenen Geldgeschenke, der manchmal etwas schräge Einrichtungsstil.
• Da mich vieles an meine Jugend erinnert hat, ist mir die Zitatauswahl schwer gefallen. Letztendlich habe ich mich für folgende zwei entschieden:
◦ „… der Kassierer hinter dem Panzerglas, der als Einziger hemdsärmelig arbeitete … isoliert von seinen Kollegen …“ > ein Bild, das ich sofort aus meiner Bankausbildung vor Augen hatte
◦ „… die Knie anziehen, die Füße vom Boden heben und mit den Schuhen zwei Mal rhythmisch aneinanderklopfen, bevor die Beine ins Auto geschwungen werden, damit ja kein Schmutz ins Wageninnere getragen würde. …“ > diese Verfahrensweise hat sich bei mir seit Jugendtagen dermaßen verinnerlicht, dass ich es selbst heute noch bei entsprechenden Wetterverhältnissen anwende 😂
• FAZIT: Eine gelungene Familiengeschichte, die besonders jene ansprechen dürfte, die diese Zeit miterlebt haben.
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