01 Februar 2016

Das 10-Minuten-Projekt

… von Chiara Gamberale ist als Hardcover im Oktober 2015 im Berlin-Verlag erschienen, hat 205 Seiten und kostet EUR 16,--.

Ich habe das Buch im Rahmen einer ungewöhnlichen Leserunde auf Lovelybooks gewonnen. Ungewöhnlich deshalb, weil analog der Story einen Monat lang jeden Tag nur ein Kapitel gelesen werden sollte und außerdem versucht werden sollte, die in jedem Kapitel durch die Protagonistin erfüllten Aufgaben auch selbst durchzuführen.


Zum Inhalt:
Chiara hat fast ihr gesamtes Leben lang in einem kleinen Vorort von Rom gelebt, zuerst mit ihren Eltern und später mit ihrem Ehemann. Dieser überredet sie dazu, nach Rom zu ziehen. Als er sie kurz darauf verlässt, um eine „Ehe-Auszeit“ zu nehmen, und sie zudem noch ihren Job verliert, wird Chiara völlig aus der Bahn geworfen. In Rom fühlt sie sich nicht heimisch und die Einsamkeit ist schwer für sie zu ertragen. Ihre Psychiaterin schlägt Chiara daher ein „Spiel“ vor: Für einen Monat lang soll Chiara an jedem Tag 10 Minuten lang etwas tun, was sie bisher noch nie getan hat. Chiara versteht nicht, wie ihr das helfen soll, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, aber sie lässt sich darauf ein.

Meine Meinung:
Als das Buch bei mir ankam, ist mir gleich die liebevolle Gestaltung aufgefallen: der weiße Schutzumschlag ist mit buntem Konfetti übersät und der Buchtitel ein wenig erhaben gedruckt. Das Buch selbst ist pinkfarben und hat ein Lesebändchen. 
Die Geschichte an sich ist schnell erzählt. Es geht darum, wie schwer sich Chiara tut, um mit der Trennung von ihrem Mann klar zu kommen, und wie sie versucht, ein eigenständiges Leben zu führen. Das alles ist aufgeteilt in teilweise sehr kurze Kapitel, die jeweils einen Tag und eine Aufgabe widerspiegeln. Manche Aufgaben sind interessant, manche unspektakulär. 
Die Schreibweise ist klar und so kann man als Leser Chiaras manchmal ein wenig wirrer Gedankenwelt gut folgen. Leider lässt sie sich sehr „in ihrem Elend“ fallen, sodass man sie gern von Zeit zu Zeit schütteln würde. 
Gut gefallen haben mir die Beschreibungen Roms und mancher italienischer „Eigenarten“. Die Umsetzung der Grundidee des Buches war in Ordnung, aber mehr auch nicht. 
Diese „andere“ Leserunde hat im Austausch mit den weiteren Teilnehmern Spaß gemacht, war aber dem Lesefluß abträglich. 
Für mich hat die Story leider nicht ganz das gehalten, was das schöne Buch versprochen hat.

Auf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich eine 3-.

1 Kommentar:

  1. Jetzt musste ich doch grinsen.
    Ich habe gedacht, du hast ein "Bastelprojekt", oder ähnliches... halt ein 10 Minuten Projekt.
    Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass es sich um ein Buch handelt.
    Die Idee der Leserunde finde ich interessant, auch wenn dich das Buch am Ende nicht überzeugen konnte.

    LG,
    Bücherfee

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