31 Oktober 2025

Mein Leserückblick auf den Oktober

... fällt endlich mal wieder umfangreicher aus. Zum einen hat das Wetter nur bedingt Outdoor-Aktivitäten zugelassen, zum anderen hat uns beide eine dicke Erkältung ausgeknockt, so dass lesen der einzig mögliche Zeitvertreib war.

Und diese Bücher habe ich gelesen (chronologische Reihenfolge):

"A Taste of Bitter Secrets" von Anne Goldberg habe ich mir gleich nach Erscheinen als E-Book gekauft, da ich die "Remember-Reihe" sehr gemocht habe. Zudem haben mich auch die Textschnipsel, die die Autorin auf Instagram gepostet hat, neugierig gemacht. Das Buch hat mir gut gefallen, gerade weil es auch viel um leckere Gerichte geht. Und die Wortgefechte zwischen Gwen und Henry erinnern doch sehr an die Screwball-Komödien Hollywoods, für die ich schon immer zu haben war.
Diese Textstelle hat es mir angetan, denn sofort ging mein Kopfkino an:
"... Rory stieß ein Grunzen aus, als hätte sein Körper nun das Alter seines Liebenswerte-Grandma-Seelentiers aufgeholt, und er müsste aus einem tief gelegten Wagen aussteigen. ..."

"Die Verwegene" von Charlotte Leonard habe ich mir 2022 als Mängelexemplar zugelegt. An Hollywood bin ich ja, wie schon öfter angemerkt, immer interessiert und die Geschichte der Hedy Lamarr war interessant, wenngleich das Buch die eine oder andere Länge hatte.

"Das kleine Cafe der zweiten Chancen" von Shioro Ota habe ich bereits HIER rezensiert.

"Just for the Summer" von Abby Jimenez habe ich mir spontan bei einem Besuch in der Buchhandlung gekauft, da mir die bisher von dieser Autorin gelesenen Bücher stets gut gefallen haben. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Erst etwas später im Buch ist mir aufgefallen, dass es Verbindungen zu den bisherigen "Krankenhaus-Büchern" gibt.
An Stellen, die ich gern zitiert hätte, gab es so einige; schlußendlich habe ich mich für folgende entschieden:
"... Wenn du ein neues Handy kaufst, behältst du bestimmt die Schachtel, oder?
Du hebst nicht die Handy-Schachtel auf? Und was ist, wenn du sie brauchst?
Sie sah mich amüsiert an: Hast du sie je wirklich gebraucht? ..."

Ich gehöre zu der Kategorie, die die Schachteln aufhebt. 😇

"How to fight Fate" von Saskia Louis habe ich mir aufgrund der vielen Posts bei Instagram zugelegt. Besonders da ich ja erst kürzlich mein Interesse an diesem Genre entdeckt habe. Völlig übersehen habe ich jedoch, dass der zweite Teil erst im Januar 2026 erscheint, denn ich lese Reihen eigentlich lieber "am Stück". Also heißt es jetzt warten, denn ich muss natürlich wissen, wie es mit Kiana, Tyron und Nevin weitergeht!

"Die Nacht schreibt uns neu" von Dani Atkins habe ich im Dezember 2016 gewonnen und dann auf meinem SuB vergessen. Dabei mag ich die Bücher von dieser Autorin sehr. Dieses Buch ist ihr zweites auf deutsch veröffentlichte und für mich hatte es im Gegensatz zu den späteren doch die eine oder andere Länge. Ich bin nicht ganz so flüssig durchgekommen wie sonst. Dennoch erkennt man bereits das "Schreibmuster", welches sich durch alle ihre Bücher zieht. Das Ende hat mich (in leicht abgewandelter Form) an das von "Versprich mir, dass Du tanzt" erinnert. Ich muss jetzt wirklich mal suchen, welche Bücher von Dani Atkins noch auf meinem SuB schlummern - ich denke es sind mindestens zwei.
Hier habe ich ein Zitat, in dem ich mich wiedererkenne, denn das passiert mir öfter:
... Die Bettdecke steckte mittlerweile wie ein verdrehtes Origami-Gebilde zwischen seinen Beinen. ..."

"Eisbraut" von Lisa Black habe ich mir vor ewigen Zeiten im Rahmen der Weltbild-Reihe "Thriller-Ladys" gekauft. Nun habe ich es endlich aus meinem Regal befreit und es hat mir sehr gut gefallen, zumal ich schon seit Monaten keinen Krimi oder Thriller gelesen habe.
Folgende zwei Stellen muss ich unbedingt mit Euch teilen:
"... Jogger und Wanderer finden mehr Leichen als jeder andere ..." - zu Glück wandere ich kaum noch 😉
und
"... Tiefgaragen mussten der feuchte Traum eines jeden Vergewaltigers sein, abgeschnitten von allem, schlecht beleuchtet, nur wenige Ausgänge ..." - genau deshalb gibt es in vielen Filmen mindestens eine beängstigende Tiefgaragen-/Parkhaus-Szene 😨

Auch "Nichts bleibt begraben" von Harlan Coben habe ich bereits hier rezensiert.

28 Oktober 2025

Nichts bleibt begraben

• Autor*in: Harlan Coben
• Übersetzung: Gunnar Kwisinski
• Verlag: Goldmann
• Erscheinungsdatum: 21.12.2022
• Format: Taschenbuch
• Seiten: 432
• Preis: EUR 11,00

Ich habe mir das Buch im Mai 2024 gekauft, aber erst jetzt gelesen.
Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext:
Vor über zwanzig Jahren wurde Patricia Lockwood während eines Raubüberfalls entführt und schwer misshandelt. Ihr gelang die Flucht, doch ihr Peiniger wurde nie gefasst. Auch die damals gestohlenen Gemälde blieben verschollen. Bis in einem New Yorker Apartment neben einer Leiche eines der Bilder gefunden wird – und der Koffer, den der Entführer Patricia zu packen zwang. Zeit für Patricias Cousin, Windsor Horne Lockwood III, den Dingen auf den Grund zu gehen: Win, wie seine wenigen Freunde ihn nennen, ist hochintelligent, skrupellos und wild entschlossen, den Fall zu lösen. Einen Fall, der die dunkelsten Geheimnisse seiner Familie ans Tageslicht zu bringen droht ...


Meine Meinung:

• Das Cover ist im Stil der anderen Bücher des Autors gehalten, hat hier aber auch eine gewisse Verbindung zur Story.

• Wie bei diesem Autor üblich liest sich der Schreibstil sehr flüssig und natürlich. Es zog mich quasi von Beginn an in die Story.

• Der Hauptprotagonist und Erzähler, Win, ist vielleicht nicht für jeden ein Sympathieträger. Mir hat er jedoch gut gefallen und gerade seine kritische Selbstbeobachtung und -einschätzung hat ihn mir nahegebracht.

• Das Buch beginnt schon recht dramatisch und Harlan Coben schafft es wieder, die Spannung durchweg hoch zu halten. Nur wenige Seiten gibt es zwischendrin immer mal, die dem Leser die Gelegenheit geben, ein wenig durchzuatmen, bevor der nächste Paukenschlag erfolgt.

• Von Anfang bis Ende eine gut durchdachte Story, mit einer Auflösung, die ich so nicht erwartet hatte.

• Natürlich habe ich mir auch zwei Zitate rausgesucht:
„… Die meisten Menschen ertragen die Stille nicht und tun alles, um das Schweigen zu brechen, selbst wenn sie dazu etwas sagen müssen, mit dem sie sich selbst belasten. …“
Diese Aussage ist hier zwar auch Verhöre gemünzt, trifft aber sicher auch auf andere Situationen zu.
„… damals, als Banken noch kathedralenartige, Ehrfurcht einflößende Bauten waren und noch nicht die heute üblichen Ladenfronten hatten, die die Wärme einer Kettenmotellobby ausstrahlen. …“
Sehr treffend beobachtet und mir gefällt speziell die „Kettenmotellobby“.

• FAZIT: ein lesenswerter Thriller, den ich unbedingt weiterempfehle

18 Oktober 2025

Das kleine Café der zweiten Chancen

• Autor*in: Shioro Ota
• Übersetzung: Anemone Bauer
• Verlag: Droemer Knaur
• Erscheinungsdatum: 04.11.2024
• Format: E-Book
• Seiten: 240
• Preis: EUR 17,99

Ich habe das E-Book als Rezensionsexemplar über NetGalley erhalten; daher [WERBUNG].
Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext:
Eine Cafébesitzerin, die verborgene Wunden erkennt. Eine Tasse Kaffee, die Leben verändert. Eine Lektüre, die inspiriert.
„Die Öffnungszeit endet mit dem Sonnenuntergang" steht auf dem Schild an der Tür des kleinen japanischen Cafés am Rand eines wunderschönen Parks von Sapporo. Die Besitzerin Frau Hayari ist eine Barista mit ganz besonderen Fähigkeiten. Exakt 4 Minuten und 33 Sekunden, die Zeit, sie für die Zubereitung einer Tasse Kaffee benötigt, kann sie ihren Gästen eine Reise in die Vergangenheit gewähren, um eine tief bereute Entscheidung rückgängig zu machen. Dabei werden Leben gerettet, große Lieben ermöglicht oder einfach die richtige Abzweigung genommen:
Die Studentin Himari wünscht nichts sehnlicher, als ihre Karriere als Pianistin fortführen zu können und den Unfall, der ihre Hand so sehr verletzte, ungeschehen zu machen. Oder Kobayashi, der Witwer, der seit neun Jahren bereut, seiner Frau an ihrem letzten Geburtstag keine Blumen geschenkt zu haben: Die fallenden Wassertropfen des Kaffeefilters hallen immer tiefer und langsamer wider. Kobayashis Bewusstsein verschwindet wie der Wirbel einer unergründlichen Quelle. Für diese vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden reist er durch die Zeit, sieht seine Frau vor dem Blumenladen – und ergreift seine Chance.



Meine Meinung:

• Das Cover lässt keinen Zweifel daran, dass die Geschichte in Japan spielt.

• Der sehr ruhige und mehr beschreibende Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mich in der für mich fremden Welt „zurecht zu finden“.

• Die Originalität des Buches hat sich für mich aus den Einblicken in die japanische Kultur dargestellt. Die phantastischen Elemente haben sich für mein Dafürhalten sehr behutsam aufgebaut.

• Als Zitat habe ich die folgende Stelle gewählt:
„… Ich war nicht extrovertiert genug, um mich in bestehende Freundesgruppen zu drängen, die bereits eng befreundet waren. …“
Denn in gewisser Weise erkenne ich mich hier wieder (selbst heutzutage, z.B. auf Buchmessen unter anderen Bloggern 😉)

• FAZIT: ein netter kleiner „Ausflug“ nach Japan