Zum Inhalt:
Die junge Elena von Burow, Spitzname Effi, findet zufällig ein Buch, welches Ende des 19. Jahrhunderts „leicht verrucht“ zu sein scheint. Noch bevor sie die ersten Seiten lesen kann, wird sie deswegen vom Internat verwiesen.
Zuhause angekommen sorgt ihr Vater dafür, dass seine Schwester bei ihnen einzieht, um die gesellschaftliche Ausbildung seiner Tochter zu übernehmen. Doch Effi hat andere Pläne und sucht Antworten auf ihre Fragen. Und dann ist da ja noch der junge Arzt Max von Waldau …
Eine Leseprobe findet Ihr auf der Verlagswebseite .
Meine Meinung:
Die Geschichte weist vom Setting her große Ähnlichkeit mit „Der Trotzkopf“ auf, was sicher auch dadurch bedingt ist, dass sie in der gleichen Epoche handelt. Das war es auch, warum ich das Buch lesen wollte. Während jedoch „Der Trotzkopf“ ein Produkt seiner Zeit ist, schwingt bei „Effi liest“ stets ein Augenzwinkern aus der heutigen Zeit mit.
Außerordentlich gut hat mir gefallen, dass jedem Kapitel eine Aussage der damaligen Zeit von Ärzten, Pädagogen, Benimmexperten etc. vorangestellt ist, die sich allesamt mit der „holden Weiblichkeit“ befassen, ihrer Psyche, ihrem Verhalten und ihrem Körper. Einiges davon ist amüsant, manches aber auch erschreckend.
Ansonsten ist es eine entzückende Liebesgeschichte und zugleich ein Spiegelbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts, welches erste Bemühungen um Gleichberechtigung aufzeigt und auch die Tatsache, dass nicht alles so war, wie es den äußeren Anschein hatte.
Ich bin zügig durch die Geschichte geflogen und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.
Fazit: eine Leseempfehlung für alle, die gern Geschichten aus dieser Epoche lesenAuf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich eine 2+.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen