»Es war mein Vater, der mir meinen Namen gab. Mama sagte,
ein Baum, so alt, dass er alle Geheimnisse von New York kannte, hätte ihn ihm
zugeflüstert.« 1871: Das Mädchen Motte (= Moth) wächst in Manhattans Lower East
Side auf. Die ersten Wörter die sie lernt, sind jene, die die handgemalten
Schilder ihrer Mutter, der Wahrsagerin, zieren: »Der Ring des Salomon«, »Der
Gürtel der Venus«, »Herz«, »Schicksal«, »Glück« und »Leben«. Sehnsüchtig blickt
sie oft in die verbotenen Gärten der großen herrschaftlichen Gebäude, bevor sie
sich abends mit der Mutter auf ihr Lager legt. Als sie zwölf wird, erhält sie
als Hausmädchen Zutritt in diese Welt. Doch ihre Hausherrin pflegt seltsame
Gewohnheiten, und bald erkennt Motte, dass sie selbst ein Gut besitzt, dass
manch einer höher erachtet als allen Schmuck und Besitz …
Die Schilderung der Lebensumstände von Moth und ihrer Mutter ist sehr realistisch und teilweise drastisch beschrieben. Moth scheint mir für ihr Alter schon sehr erwachsen zu sein, aber wahrscheinlich kann man 12jährige Mädchen von damals nicht mit heute vergleichen.
Ein wenig gestört haben mich die Randanmerkungen, die dem Leser Erläuterungen zu damaligen Gepflogenheiten geben sollen – irgendwann habe ich diese einfach ignoriert. Die ebenfalls „eingeschobenen“ Zeitungsartikel jedoch haben meinen Lesefluß immer wieder ausgebremst.
Das Ende der Story war für mich ein wenig zu harmonisch und glatt sowie zu überstürzt. Trotzdem hat mir das Buch im Großen und Ganzen eigentlich gefallen, da es mal etwas anderes war, als ich sonst lese.
Auf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich deshalb eine 3.
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