Es war kalt, aber sonnig als ich mich am Freitagmorgen in Berlin in den Zug gesetzt habe. Dieser war auch nicht ausgebucht, so dass mein Gegenüber-Platz bis Leipzig unbesetzt war. Die Fahrt ging schnell und pünktlich vonstatten, aber je näher wir Leipzig kamen, desto schlechter wurde das Wetter. In Leipzig selbst wurde ich dann von ekligem Schneeregen empfangen. Mein erster Weg führte mich zum Hotel, wo ich nach den Formalitäten meinen Koffer abstellen konnte.
Den Plan, mit der Straßenbahn zum Messegelände zu fahren, hatte nicht nur ich. Die Haltestelle war überfüllt, alles drängte sich aufgrund des Wetters im überdachten Bereich und erst mit der dritten Bahn kam ich mit. Die Bahnen waren jedoch total überfüllt, viel zu warm und die Fahrt (eingekeilt zwischen Menschen und Rucksäcken) kam mir endlos vor. Doch schließlich habe ich mein Ziel erreicht. Dort habe ich mich dann sehr gefreut, akkreditiert zu sein und so den Presseeingang nutzen zu können, denn für die "normalen" Einlasskontrollen im Schneeregen anzustehen, war sicher kein Vergnügen!
Für den ersten Tag hatte ich mir sechs Programmpunkte nebst diversen unverplanten Zeiten vorgemerkt. Nun ja, am Ende habe ich davon 2,5 Termine wahrgenommen und mich den Rest der Zeit spontan umorientiert.
Nachdem ich ein paar erste Eindrücke aufgenommen hatte,
habe ich mich zu einer geplanten Lesung ("Area 51") aufgemacht und dort sogar einen Sitzplatz ergattert.
Aber leider war das eine Fehlentscheidung! So habe ich mich nach knapp 10 Minuten dort wieder verdrückt.
Als ich gerade auf dem Weg zur Blogger-Lounge war, um einen Kaffee zu trinken, bin ich quasi in Emily Bold "reingelaufen", die gerade ankam. Nach einem kurzen Plausch musste sie weiter, aber ich hatte erfahren, dass sie um 13.30 Uhr auf der Leseinsel Autoren interviewt wird. So blieb mir auch genügend Zeit, den geplanten Kaffee zu trinken.
Pünktlich zu 13.30 Uhr habe ich mich dann beim Interview von Emily Bold eingefunden.
Im Anschluss habe ich noch die Chance ergriffen und mir die Ausgabe der "selfpublisher" mit ihr auf dem Titelbild signieren zu lassen. Ich freue mich schon darauf, sie auf der LoveLetter Convention im Mai wieder zu treffen.
Auf meiner nächsten (geplanten) Veranstaltung "Sicher im Netz" habe ich viele Anregungen erhalten. Das hat sich wirklich gelohnt, obwohl Diverses aufgrund des Zeitrahmens nur kurz angerissen werden konnte.
Da sich das Wetter in der Zwischenzeit verschlechtert hatte
und ich um 19.00 Uhr in der Innenstadt zum Essen mit Karin (aka Buchgefieder) verabredet war, beschloss ich, nur noch meine Einladung zum Randomhouse blogntalk wahrzunehmen und dann durch das Wetterchaos zum Hotel zu fahren.
Ich war zum ersten Mal bei Blogntalk dabei. Es war jedoch anders organisiert, als ich auf Berichten der Vorjahre gesehen hatte. Es erinnerte mich ein wenig an die "Blind Dates" auf der LLC. Kennengelernt habe ich dort u.a. Daniel Wolf (bzw. Christoph Lode):
Die Rückfahrt mit der Straßenbahn war genauso ungemütlich wie die Hinfahrt, allerdings hatte ich einen Sitzplatz. Der endgültige Check-In im Hotel ging zügig und ich habe sogar ein Zimmer-Upgrade bekommen. Dann hieß es schnell auspacken, frisch machen, das Handy aufladen und wieder los ins Schneetreiben. Im "Brauhaus an der Thomaskirche" habe ich dann mit Karin nett geplaudert und den Tag bei einem Bier und einer Pizza ausklingen lassen.
Da es anscheinend die ganze Nacht weitergeschneit hatte, bot sich mir am Morgen beim Frühstück folgendes Bild:
Nach dem Gedränge in der Straßenbahn am Vortag wollte ich stattdessen mit der S-Bahn fahren, auch wenn der Fußweg am Messegelände ein wenig länger ist. Im Bahnhof angekommen wurden bereits viele Fernzüge als verspätet angezeigt. Aber am Bahnsteig stand eine S-Bahn, auf die ich dann schnellen Schrittes zueilte. Jedoch stand ein Bahnmitarbeiter davor, der den ankommenden Passagieren mitteilte, dass aktuell wegen einer eingefrorenen Weiche keine S-Bahnen zur Messe fahren können. Das hieß für mich wieder Straßenbahn. Der Andrang war noch größer als am Vortag und die Bahnen kamen bereits überfüllt an. So entschloss ich mich auf ein Taxi auszuweichen. Nur ... ich war nicht die Einzige, die diese Idee hatte. Am Bahnhof war weit und breit kein Taxi zu sehen. Am Taxistand warteten bereits zwei Damen ebenfalls auf ein Taxi. Wie sich herausstellte, wollten sie auch zur Buchmesse. Und so einigten wir uns darauf, uns das nächste auftauchende Taxi zu teilen. Bis es soweit war, hatte sich noch eine weitere Dame zu unserer "Fahrgemeinschaft" dazugesellt. Immerhin ging die Fahrt schneller als mit der Straßenbahn und dann hat uns noch die zuletzt dazugekommene Dame die Taxifahrt spendiert, da sie diese über Spesen abrechnen konnte.
So war ich trotz Wetterkapriolen rechtzeitig vor Ort, um meine erste geplante Veranstaltung aufsuchen zu können: meinen ersten Poetry-Slam!
Mein nächster Termin, ein Meet & Greet mit Kristina Günak ist leider ausgefallen, da sie auf der Bahnstrecke nach Leipzig gestrandet ist. Überhaupt mehrten sich die Infos, dass der Bahnverkehr von und nach Leipzig im Chaos versinkt. Dies machte mich natürlich auch unruhig, so dass ich nach der Blogger-Veranstaltung auf jeden Fall gehen wollte, um am Bahnhof in Erfahrung zu bringen, wie ich nach Hause komme.
Vorher stand jedoch eine Lesung von Susan Carner auf meinem Plan. Ich war etwas früher da und fand die davor stattfindende Lesung recht skurril (sowohl inhalts- als auch autorenmäßig). Nach der Lesung habe ich noch ein paar Worte mit Frau Carner gewechselt, dann musste ich mich jedoch auf den Weg zu meiner letzten Veranstaltung machen.
Der LovelyBooks-Lesertreff war eine sehr große Veranstaltung und da jeder registrierte Besucher gleich am Eingang eine Goodiebag erhielt, hat sich der Beginn ein wenig verzögert.
Auf dieser Veranstaltung sowie auch auf der Messe insgesamt habe ich einige Blogger gesehen, die ich erkannt habe; allerdings habe ich (im Gegensatz zur FBM) dieses Mal niemanden angesprochen.
Nach dem offiziellen Ende des Lesertreffs habe ich mich flugs auf den Rückweg gemacht, wobei ich gleich die Variante Taxi gewählt habe. Am Bahnhof angekommen gab es riesige Warteschlagen an den Info-Schaltern. Ich hatte jedoch Glück an einem kleinen mobilen Schalter, den viele nicht für voll genommen haben, die Info zu erhalten, dass mein Zug und andere davor wohl nicht fahren werden. Es sollte jedoch einen Schienenersatzverkehr mit Reisebussen nach Berlin erfolgen. Dieser sollte gegen 17.00 Uhr losgehen. Also bin ich schnell ins Hotel geflitzt, um meinen Koffer abzuholen, und zurück zum Bahnhof. Dort sammelte sich dann eine bunt gemischte Truppe, die alle nach Berlin wollten. Nachdem man uns innerhalb des Bahnhofs mehrfach hin und her geschickt hatte, kamen gegen 17.30 Uhr zwei Berliner Reisebusse an. Erschöpft bin ich dann gegen 20.00 Uhr in Berlin am Hauptbahnhof angekommen, wo mein Mann mich schon erwartete. (Auch wenn mein eigentlicher Zielbahnhof ein anderer war.)
Wir sind dann noch Essen gegangen und ich bin zuhause fast umgehend todmüde ins Bett gefallen.
Auch wenn das Wetter alles ein wenig verkompliziert hat, Spaß hat es dennoch gemacht. Ich hoffe nur, dass meine weiteren Buchveranstaltungen dieses Jahr problemloser ablaufen!