Irene und Bea (beide Anfang 50) lernen sich im Gefängnis
kennen. Irene hat vor 8 Jahren ihren Mann überfahren –mehrfach- und Bea wurde
Betrug in der Steuerkanzlei vorgeworfen –unberechtigt-. Nach der Entlassung
beschließen sie, künftig anderen Frauen zu Gerechtigkeit zu verhelfen. Ohne
Tote, aber mit Rache für seelische und andere Grausamkeiten. Kompliziert wird
es erst, als ein „Konkurrenzunternehmen“ auf den Plan kommt …
Eine Leseprobe findet Ihr bei Vorablesen
oder auf der Verlagsseite.
Meine Meinung:
Neben der Leseprobe hat mich auf das Buch neugierig gemacht, dass die Protagonistinnen ungefähr im gleichen Alter sind wie ich und dass die Handlung überwiegend in einem mir gut bekannten Umfeld spielt.
Das Buch hat mich dann auch sofort mitten in die Geschichte hineingezogen. Man merkt, dass der Autor eine sehr gute Kenntnis der Berliner Eigenarten hat und sich anscheinend auch bestens in Lankwitz und den angrenzenden Bezirken auskennt. Ich habe fast durchgehend ein Grinsen im Gesicht gehabt. Die Geschichte kommt einfach authentisch rüber!
Gegen Ende wurde es für meinen Geschmack ein wenig zu überdreht, doch diesen kleinen Wermutstropfen kann ich verschmerzen.
Die beiden Protagonistinnen haben zwar recht ausgeprägte Ticks, kommen aber wahrscheinlich gerade deswegen so gut an. Die Beschreibungen der beiden haben mir sehr gefallen; so z.B.:
„… Bea hat die Zuversicht quasi im System. …, nutzt jede Möglichkeit, gut gelaunt zu sein, und würde statt „wechselnd bewölkt“ stets „vereinzelt Sonnenschein“ sagen. … Ich versuche selbst auf Schwarzweißfotos bunt zu sein – lautet ihr Motto. …“
Allerdings habe ich mich bei den Beschreibungen der Beratung von Irene in der Miederwarenabteilung des KaDeWe schon gefragt, ob Herr Urlacher da nicht doch weibliche Unterstützung hatte.
Spaß beiseite; der Autor hat hier eine wunderbare Geschichte mit viel Lokalkolorit, Humor und Herz erschaffen, die es sich zu lesen lohnt.
Auf meiner Schulnoten-Skala kann es daher nur eine 1 geben.
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