17 August 2020

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen

… von Kristina Günak ist am 29.06.2020 als Taschenbuch bei Bastei Lübbe erschienen, hat 316 Seiten und kostet EUR 10,00 (bzw. als E-Book EUR 8,99). Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar über die Autorin vom Verlag erhalten; daher [WERBUNG].


Zum Inhalt:
Lucy, die seit längerem versucht einen Liebesroman zu schreiben, landet in einem weihnachtlichen Schneesturm zusammen mit ihrer Mitfahrgelegenheit Ben, einem Arzt, notgedrungen auf einem einsamen Bauernhof. Sie ist sehr überrascht, als sie einige Zeit später die Nachricht erhält, genau diesen Bauernhof zusammen mit Ben geerbt zu haben. Da beide ohnehin vor einem Neuanfang in ihrem Leben stehen, wollen sie das Experiment freundschaftlich und zeitlich begrenzt wagen ...


Meine Meinung:
Das luftig-leichte Cover erinnert an das Buch „Glück ist meine Lieblingsfarbe“ der Autorin und stellt einen Wiedererkennungswert dar. Das finde ich schön.
Der Schreibstil von Kristina Günak ist einfach herrlich: die Protagonisten agieren lebensecht und es gibt viel unfreiwillige Situationskomik, die jedoch nicht albern wirkt. 
Der Titel passt zum Buch wie „die Faust aufs Auge“, denn die Liebesgeschichte schleicht sich langsam ins Herz des Lesers. Zwar erwartet man, dass es zwischen Lucy und Ben funkt, aber das passiert halt doch anders als gewohnt. 
Obwohl ich bei der Lektüre viel geschmunzelt habe und fast jede Seite ein Zitat hätte markieren können, enthält die Story aber auch einige Ansätze, die zum Nachdenken über das (eigene) Leben anregen. 
Nichtsdestotrotz muss ich zumindest diese drei Zitate hier anbringen: 
- Auf Seite 24 geht es um einen Weihnachtsbaum aus rosafarbenem Plastik, der an den Zigarettenanzünder angeschlossen wird und dann blinkt: „… Ich hatte selten etwas Hässlicheres gesehen, aber trotzdem schaffte das Ding Ambiente. Wie in einem Puff. Aber immerhin Ambiente. …“ 😂
- Auf Seite 57 wird eine wichtige Frage aufgeworfen, aber nicht abschließend beantwortet: „… während wir zusahen, wie Dorle und Fredo darüber stritten, ob man jetzt Butter unter die Nussnougatcreme strich oder doch lieber nicht. …“ Also ich positioniere mich ganz klar zu keine Butter! 👍
- Auf Seite 87 habe ich mich gefragt, wie die Autorin auf diesen Vergleich gekommen ist. Doch hoffentlich nicht durch eigene Erfahrung?! „… Jan küsste wie ein feuchtes und seit Wochen nicht gewechseltes Spültuch aus der Küche. (Ja, mit allen Facetten, die einem jetzt so in den Kopf kommen.) ...“ 😖 
Fazit: eine Liebesgeschichte mit viel Humor, aber auch ernsten Tönen - definitiv eine Leseempfehlung!
Auf meiner Schulnoten-Skala kann es daher nur eine 1 geben!

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