Zum Inhalt:
Felicitas Morgenstern wird vom Blitz getroffen. Organisch fehlt ihr nichts. Aber das vergangene Jahr ist aus ihrer Erinnerung gelöscht ...
Meine Meinung:
Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, fand ich die zugrundeliegende Idee total interessant. Dies zusammen mit der Tatsache, dass ich die Bücher von Kristina Valentin / Günak ohnehin sehr mag, führte dazu, dass mir klar war: Ich muss dieses Buch lesen.
Eigentlich war der Erscheinungstermin im April geplant, aber Corona hat dafür gesorgt, dass ich es nun erst im September in den Händen halten konnte.
Gleich der Einstieg in die Geschichte war so, wie ich es von der Autorin gewohnt bin und hat mich zum Schmunzeln gebracht. So zum Beispiel (auf Seite 13), wenn die Protagonistin noch ganz benommen von der Diagnose ist, aber dennoch auf ihre Tochter, die gerade einen Rucksack abstellen will, wie folgt reagiert:
... „Stell ihn auf den Tisch“ sagte ich. „Im Krankenhaus soll man nichts auf den Boden stellen. Wegen der Bakterien.“ Es kam irgendwie automatisch aus mir heraus. … Irgendein Teil in mir schien also noch funktionsfähig zu sein. ...
Das findet vielleicht nicht jeder amüsant, aber ich habe mich da zu 100% wiedererkannt.
Wenngleich es im Buch auch um Liebe geht, liegt das Hauptaugenmerk m.E. auf der Entwicklung von Felicitas und ihre Chance, das Leben durch diesen „Reset“, der ihr widerfahren ist, genauer zu hinterfragen. Sie bekommt dadurch die Möglichkeit, sich aus verfahrenen Situationen zu befreien, in die sie vorher einfach so „reingerutscht“ ist. Ich denke, fast jeder von uns kennt diese Situationen oder Beziehungsgeflechte, die eigentlich nicht (mehr) passen, aus denen man aber nicht so ohne weiteres entkommt.
Die stets gute Recherchearbeit von Kristina Valentin/Günak macht sich hier am Thema Tod/Beerdigung bemerkbar. Für viele (wie auch mich) ist das ein unangenehmes Thema, was gern verdrängt wird. In diesem Buch allerdings wurde es irgendwie „neutral“ dargestellt. Es hat mich nicht abgeschreckt und ich habe vieles darüber gelernt. Es passte einfach in den Kontext.
Fazit: Amüsant und dennoch ernsthaft geht diese Geschichte ans Herz – definitiv eine Leseempfehlung
Auf meiner Schulnoten-Skala vergebe ich eine 2+.
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