Das Cover des Schutzumschlages „ziert“ ein Auge (das ein
wenig an den Vorspann vom „Tatort“ erinnert) und ein „blutiger“ Fingerabdruck,
der auch ein wenig erhaben gedruckt ist und sich somit fühlen läßt.
Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, so hat mir doch
gefallen, daß das Buch ein sogenanntes Lesebändchen hat. Man braucht also kein
extra Lesezeichen. Außerdem ist mir aufgefallen, daß die Buchseiten besonders
glatt waren – es hat sich beim Lesen also irgendwie gut angefaßt.
Wien, Gegenwart: Mehrere junge Frauen fallen einem grausamen
Serienmörder zum Opfer, der jeden zweiten Samstag zuschlägt. Lily Horn, eine
junge, wenig erfahrene Staatsanwältin, erklärt sich bereit, die Ermittlungen zu
leiten. Dabei muss sie mit Major Belonoz kooperieren, dem zynischen Chef der
Wiener Mordkommission. Belonoz misstraut Lily Horn, er hält sie für ein
Leichtgewicht und unterschätzt ihre Hartnäckigkeit. Beide wollen um jeden Preis
weitere Opfer verhindern. Und einen Täter fassen, der keine Spuren hinterlässt,
während in Wien die Angst vor dem Mörder regiert. Die Stimmung in der Stadt ist
aufgeheizt. Übereifrige Journalisten und intrigante Politiker wollen den Fall
für ihre Zwecke ausnutzen, sie setzen die Ermittler unter Druck. Aber das ist
erst der Anfang. Denn der Fall ist komplexer, als Lily Horn und Major Belonoz
jemals hätten ahnen können ...
Im ersten Kapitel wird der Leser gleich mit einem Mord konfrontiert und anschließend werden die Hauptprotagonisten stückchenweise „vorgestellt“. Die sich im weiteren Verlauf aufbauende Spannung wird immer wieder durch Beschreibungen von Wiener Lokalkolorit etwas abgemildert, sodaß man wieder „durchatmen“ kann. Auch die allseits bekannte Vorliebe der Österreicher für Titel kommt immer wieder zum Ausdruck.
Sehr detailliert wird über die Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft berichtet, was der Spannung aber keinen Abbruch tut und mir als Leser immer neue Vermutungen nahelegte. Lediglich die bereits in der Inhaltsangabe erwähnten politischen Intrigen sind für meinen Geschmack ein wenig zu langatmig dargestellt.
Zur Mitte des Buches hin wird diesem Aspekt jedoch weniger Raum gewährt und die Geschichte nimmt wieder Fahrt auf. Der Spannungsbogen hielt mich gefangen und ich hatte keine Idee hinsichtlich des Täters. Mir hat auch gefallen, daß die Ermittler gegen Ende zwar wußten, wer der Täter sein muß, der Leser es aber quasi erst in den letzten Zeilen erfahren hat. Toller Schachzug!
Ich vergebe hier eine 2 auf meiner Schulnoten-Skala.
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